Sei die Heldin deines Lebens! – Es geht nur gemeinsam

Zum Internationalen Frauentag hat die Frauenbeauftragte aus Elz, Andrea Bärenfänger, mit ihrem Team die Elzer Frauen zu einem Abend zum Motto „Sei die Heldin Deines Lebens!“ eingeladen.

Es gibt einige Meilensteine in der Frauenbewegung. Seit 1896 dürfen Frauen studieren. Am 19. März 1911 wurde in Deutschland der erste Internationale Frauentag gefeiert. Er geht aus einer Initiative von Clara Zetkin hervor. Ziel war es, die Gleichberechtigung von Frauen und Männern voranzubringen und das Frauenwahlrecht einzuführen. Dieses gibt es seit 1918. Seit 1949 steht die Gleichberechtigung im Grundgesetz. 1957 wurde der Gehorsamsparagraph gestrichen, da er mit dem Gleichberechtigungsgrundsatz nicht mehr vereinbar war. 1961 gab es die erste Bundesministerin. Und obwohl sich schon viel getan hat, gibt es noch immer den Gender Pay Gap, den Verdienstabstand pro Stunde zwischen Männer und Frauen. Daran erinnert der 7. März. „Wichtige Leuchtturmtage“, so Andrea Bärenfänger, „doch die Tage alleine reichen nicht aus, es kommt immer darauf an, was wir daraus machen!“

Frauen-Team in Elz

Seit einem Jahr ist Andrea Bärenfänger die Frauenbeauftragte und anstatt die ehrenamtliche Aufgabe alleine mit Leben zu füllen, hat sie ein Team um sich versammelt, um den Frauen mehr Aufmerksamkeit zu geben. Zu ihrem Team gehören Frauen aus verschiedenen Bereichen wie Heike Schmidt, Yvonne Schäfer, Jutta Rösner und Katharina Huber. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie in verschiedenen Bereichen den Frauen eine Stimme geben möchten. Dieses Team ist im Landkreis einmalig, denn häufig gibt es in den Kommunen nur eine Frauenbeauftragte, manchmal hat eine Kommune noch nicht mal diese. Und hier ist ein ganzes Team, welches sich auch aktiv im gesellschaftlichen Leben einbringt.

Und dies haben sie seit einem Jahr mit verschiedenen Veranstaltungen geschafft. Sie organisierten Sprachkurse für ukrainische Flüchtlinge, reaktivierten die internationale Teestube, haben gemeinsame Gottesdienste mit der Pastoralreferentin Renate Ruß für die ukrainischen Menschen veranstaltet. Ende des Jahres gab es eine Ausstellung gegen Gewalt an Frauen. Mit der Gemeindepflegerin haben sie das Seniorinnen-Café initiiert. Auf den Märkten in der Gemeinde machten sie auf ihre Arbeit aufmerksam. Und die letzte Woche blickten sie mit einer kleinen Ausstellung auf die Meilensteine der Frauen. Wie ist der Stand der Frauen in der Politik, im Sport, in der Religion oder auch in der Wissenschaft? Dies zeigten sie an einigen Beispielen auf. Auch die Petition Elzer Mädchen für mehr Mitbestimmung bei der Kirmes unterstützen sie und hoffen auf einen gemeinsamen Weg.

 

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„Alleine funktioniert es nicht“

Der Abend war dafür da, Ideen und Gedanken unter Frauen auszutauschen. Eventuell gibt es ja auch Mitstreiterinnen für das Team. „Alleine funktioniert es nicht.“ Es gehe nicht darum, dass die Frauenbeauftragte Ideen alleine umsetze. Bereits beim Aufzählen der verschiedenen Aktionen zeigte sich, dass sie immer wieder neue Partnerinnen gefunden haben, um etwas umzusetzen. Daher suchen sie auch immer wieder interessierte Mitstreiterinnen, die einzelne Projekte mit realisieren.

Und die Ideen sind vielfältig, wie sich nach einer sehr ergiebigen Diskussionsrunde zeigte, an der sich die über 20 Frauen verschiedener Generationen beteiligten. So kam der Wunsch auf für Unterstützung für junge oder alleinerziehende Mütter oder Mädchen mit Handicap. Eine Idee in die Richtung war auch, eine Begegnungsstätte oder -möglichkeit für diese zu schaffen. In Sachen Öffentlichkeitsarbeit könnten sich die Frauen vorstellen, dass verschiedene Frauen aus Elz vorgestellt werden könnten. Oder auch mal die Männer zu befragen, wie ihr Frauenbild ist.

Die Frauen würden auch Workshops begrüßen zum Beispiel zum Thema „Nein sagen“, zu Selbstverteidigung oder auch zu Berufsbildern für junge Mädchen. Veranstaltungen seien auch schön wie gemeinsame Ausflüge und Abende, Filmabende oder auch Mehrgenerationentreffpunkte. Zahlreiche Ideen, die mit Leben gefüllt werden wollen. Dann könnte etwas großartiges in Elz entstehen und sei mehr als nur ein „Leuchtturmtag“ einmal im Jahr.

Wer Ideen hat oder Anregungen, kann den Briefkasten des Teams am Rathaus nutzen. In den sozialen Netzwerken finden sich Einblicke in die Arbeit auf Facebook und Instagram.

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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