Senkung der Abfallgebühren
Jährlich prüft die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Schüllermann die Abfallgebühren und passt diese an. Für nächstes Jahr senkt der Kreis die Abfallgebühren. Der Kreisausschuss für Umweltangelegenheiten, Energieversorgung und Landwirtschaft empfiehlt dem Kreistag kommende Woche, die Abfall- und Gebührensatzung für 2021 zu beschließen.
Der Erste Kreisbeigeordnete Jörg Sauer (SPD) freut sich, gute Nachrichten überbringen zu können. In unsicheren Zeiten ist es sehr positiv, wenn die Gebühren für die Entsorgung von Abfällen gesenkt werden kann, so Sauer. 2006 beschloss der Kreistag, dass diese Gebühren jährlich überprüft und angepasst werden. Die Abfallmengen, Kostenansätze und Verteilungsschlüssel wurden aus dem zweiten Halbjahr 2019 sowie dem ersten Halbjahr 2020 ermittelt.
Senkung der Abfallgebühren
Die personenbezogene Gebühr sinkt von 61,68 Euro auf 58,20 Euro pro Jahr. Die volumenbezogene Gebühr bleibt unverändert bei 0,60 Euro je Liter Restabfallvolumen. Für Bio- und Restabfallzusatzgefäße bis 240 Liter vermindern sich die Gebührensätze um 19,98 Prozent bis 25,25 Prozent. Die Gebühren für Zusatzgefäße ab dem Volumen von 1.100 Liter vermindern sich um 11,57 Prozent bis 11,87 Prozent. Für die Entsorgung von Restabfällen bei direkter Anlieferung an die Entsorgungsanlage vermindert sich die Gebühr von 255 Euro auf 187 Euro pro Tonne.
Ebenso vermindert sich die Gebühr bei den gefährlichen Abfällen, für Mineralfaserabfälle auf 666 Euro pro Tonne und für Asbestabfälle auf 292 Euro pro Tonne. Für die Entsorgung von Monochargen HBCD-haltiger Dämmstoffe reduziert sich die Gebühr auf 742 Euro je Tonne. Nur für die Behandlung und Verwertung von kompostierbaren Abfällen, die direkt den kreiseigenen Kompostierungsanlagen zugeführt werden, steigt die Gebühr von 99 Euro auf 126 Euro je Tonne.
Fünf Kilogramm weniger Müll pro Kopf
Im letzten Jahr fielen 94.169 Tonnen Abfall an. Dies waren 1.127 Tonnen mehr als im Vorjahr. Diese Abfälle unterteilen sich in 22.621 Tonnen Bioabfall, 12.953 Tonnen Papierabfall und 31.999 Tonnen Hausmüll (graue Tonne). Der Rest verteilt sich auf Glasverpackungen, Elektroschrott, Gewerbeabfall und Sperrmüll. 95,8 Prozent davon gingen in die vollständige Verwertung.
Wird dies auf die Einwohner des Landkreises umgerechnet, ergeben 476 Kilogramm Müll pro Einwohner zusammengesetzt aus 181 Kilogramm Restmüll, 36 Kilogramm Sperrmüll, 131 Kilogramm Bioabfall, 75 Kilogramm Papier und 53 Kilogramm sonstige Wertstoff. Damit verringert sich der Müll pro Kopf im Vergleich zum Vorjahr um fünf Kilogramm. Die Mengen beim Restabfall nahmen ab.
Neue Wege Gebührenabrechnung
Bei den positiven Nachrichten der Gebührensenkung gab Jörg Sauer auch Prognosen für die Zukunft ab. Bereits jetzt ist die Situation am Papiermarkt sehr hart und diese wird sich noch weiter verschärfen. Zudem stehen Investitionen in der Abfallanlage in Rennerod an. Das Thema Bioabfälle nimmt in der Zukunft zu. Daher plädierte er im Gremium, dass sich der Kreis Gedanken machen muss, wie in den nächsten Jahren neue Wege in der Gebührenabrechnung eingeschlagen werden können.