Sommertour mit Blick hinter die Kulissen
Jedes Jahr geht der CDU-Landtagsabgeordnete Joachim Veyhelmann auf Sommertour, um sich ehrenamtliches Engagement anzusehen oder mit Firmen ins Gespräch zu kommen. In diesem Jahr führte in sein Weg einmal in den Rosengarten nach Hadamar sowie auf den landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Höhler im Berger Feld. Beide kämpfen mit unterschiedlichen Herausforderungen.
Im Sommer, wenn der politische Betrieb im Land Hessen, im Kreis und in den Kommunen ruht, nutzt der Landtagsabgeordnete Joachim Veyhelmann die Zeit, um mit den Menschen in seinem Wahlkreis ins Gespräch zu kommen. Mit einem Blick hinter die Kulissen erfährt er, was die Menschen bewegt und wie die Politik eventuell unterstützen kann.
Rosengarten auf Spenden angewiesen
Ein großes ehrenamtliches Engagement besteht im Rosengarten Hadamar. Mike Groneburg baute diesen auf und pflegt ihn bis heute. Alleine ist dies natürlich nicht zu schaffen. Zum einen hat er alleine nicht die finanziellen Mittel, um diesen Garten nach englischem Vorbild zu realisieren. Zum anderen reicht seine Arbeitskraft alleine nicht aus, alle Räume in dem Garten zu pflegen. Die Stadt finanziert inzwischen mit 30.000 Euro sechs Minijobber, welche für die Grundpflege verantwortlich sind. Und Ehrenamtler vom Verein helfen auch noch mit. Daneben fallen zwischen 25.000 Euro und 30.000 Euro im Jahr an weiteren Kosten an für Pflanzen, Wasser und Pflege.
Durch die Mitglieder kommen 2.500 Euro hinein und rund 7.000 Euro über die Spendenkasse am Eingang. Dann gibt es Sponsoren für einzelne Rosenstämmchen oder Gartenbereiche. Bisher hat es immer gepasst. Demnächst ist eine größere Investition von 10.000 Euro geplant, um einen Lagerraum von 5 x 7,50 Meter zu errichten. Und so ist der Verein jedes Jahr auf Spenden angewiesen, um weiter fortzubestehen. Veyhelmann zeigte einige Möglichkeiten auf, wo Fördergelder generiert werden können, doch es zeigte sich, dass der Verein da bereits sehr gut Bescheid weiß.
Mal fünf Jahre keine Änderungen
Während der Verein Rosengarten Hadamar auf Spenden angewiesen ist, um zu existieren, kämpft der Lindenhof Höhler im Berger Feld mit ganz anderen Herausforderungen. Dies war der zweite Halt in der Sommertour. Jan Höhler, auch Stellvertreter im Kreisbauernverband, führte über den Betrieb. Der Betrieb steht auf drei Säulen. Sie züchten ihre eigenen Milchkühe und produzieren Milch. Sie betreiben Ackerbau, wobei ein Teil auch direkt als Viehfutter verwendet wird. Und damit der Kreislauf sich schließt, geht der ganze pflanzliche Abfall und Mist in die Biogasanlage und sie gewinnen ihre eigene Energie.
Die Landwirte kämpfen immer wieder mit neuen Herausforderungen, die ihnen die Arbeit nicht wirklich erleichtern. Derzeit geben sie männliche Kälbchen mit 14 Tagen in den Mastbetrieb ab und behalten nur die weiblichen Kälber für den eigenen Betrieb. Jetzt wurde beschlossen, dass Kälbchen erst nach 28 Tagen abgegeben werden dürfen. Die Landwirte hätten ein Jahr Zeit, um sich umzustellen. „Wie sollen wir das machen? Wir bräuchten mehr Platz und es macht mehr Arbeit“, so Höhler, „wir haben noch keine Möglichkeit gefunden, wie wir dies umsetzen.“ Und so hat er nur einen Wunsch – dass die Landwirtschaft nicht immer mit so kurzen Fristen arbeiten muss. Er würde sich wünschen, dass ein Plan erstellt wird, wie es in fünf Jahren weitergehen soll, damit ein Betrieb die Chance hat, sich darauf einzustelen.
„Ich habe Angst, dass sich viel tut in den nächsten Jahren und das stellt uns vor eine Herausforderung“, so Stähler weiter. Ihm fehlt momentan eine klare rote Linie, die zeigt, in welche Richtung es gehen soll. Und ihm fehlen auch Zugeständnisse an die Landwirtschaft. So wie es derzeit läuft, bräuchte sie niemand wundern, wenn die Landwirte nach und nach alle aufgeben. Die Kurzfristigkeit von Entscheidungen würde dazu führen, dass die Betriebe aufgeben.
Zwei interessante Themen, in welche Veyhelmann Einblick erhielt. Interessant war auch der Termin beim Landschaftsbau Ohlde, wo es speziell um die Ausbildung ging. Den Artikel findet ihr hier.