Spatenstich für DRK-Rettungswache „Kleines Vakuum“ verschwindet

Letztes Jahr November stellte der DRK Kreisverband Limburg die Pläne für eine neue Rettungswache zwischen Elz und Hadamar vor. Heute erfolgte der langersehnte Spatenstich zu diesem Projekt. Dafür werden über eine Millionen Euro investiert, um die Versorgung von rund 11.000 Bürgern aus Elz, Malmeneich, Niederhadamar und Hadamar zu verbessern. 

Nur die Bodenplatte sowie abgesteckte Umrisse lassen erahnen, welche Größe die zukünftige DRK-Rettungswache am Kreisel bei Niederhadamar haben wird. Auf rund 390 Quadratmetern entsteht die neue Rettungswache, die später Platz für zwei Rettungswagen sowie drumherum für Materialräume, Schleusen für eventuelle Dekontaminierungsmaßnahmen sowie Wasch- und Umkleideräume, Ruheräume, eine Kleiderkammer, Küche und einen Aufenthaltsraum bieten. Schon länger war der DRK Kreisverband auf der Suche nach einem geeigneten Standort, um auch in Elz und Hadamar die Hilfsfristen von 10 Minuten einhalten zu können. Dies sei in der Vergangenheit nicht immer der Fall gewesen, so der Vorsitzende Manfred Michel bei der Begrüßung.

„Ganz besondere Baustelle“

Für ihn sei diese Baustelle eine „ganz besondere Baustelle“, denn das Thema bestehe schon länger im Landkreis. Aufgrund der vielen Bahnübergänge um Elz herum, war die Versorgung über die Rettungswache in Dietkirchen innerhalb der 10 Minuten nicht immer gegeben. Und es sei bei einem Notfall wie einem Herzinfarkt schon ein großer Unterschied, ob die Hilfe innerhalb von 10 Minuten oder erst nach 15 Minuten komme. Sein Dank ging an die beiden Bürgermeister Horst Kaiser aus Elz und Michael Ruoff aus Hadamar, die unproblematisch den Prozess mit begleitet haben. Hadamar hat in Erbpacht eine Fläche zur Verfügung gestellt, welche eigentlich als Ausgleichsfläche für das Wohngebiet gedacht war. Beide Kommunen haben sich darum bemüht, dass diese Ausgleichsfläche wieder in Bauland umgewandelt werden konnte. Die Kosten von rund 20.000 Euro haben die beiden Kommunen übernommen.

Sein Dank ging weiterhin an den Landkreis für die gute Zusammenarbeit, an die Architekten Kramm, Seelbach, Groh für die Umsetzung und an Albert Weil als Bauunternehmer. Zudem ging sein Dank an seine Vorstandskollegen Elfriede Mroß und Helmut Petri sowie an die Geschäftsführerin Petra Kaiser-Schenk, die für einen reibungslosen Ablauf sorgen.

Landrat Michael Köberle nutzte den Spatenstich, um danke zu sagen für die gute Zusammenarbeit, die seit Corona nochmal intensiver zwischen dem Landkreis und dem Rettungsdienst besteht. Diese Zusammenarbeit soll auch in Zukunft weiter so eng laufen und weiterentwickelt werden, so Köberle. Der neue Stützpunkt sei ein Gewinn für den gesamten Landkreis. Michael Ruoff freut sich, dass das „kleine Vakuum“ Elz-Hadamar nun verschwindet und für alle Bürger eine optimale Versorgung in Zukunft besteht.

Energetisch neuster Stand

Die neue Rettungswache entspricht den aktuellen DIN-Vorschriften für Rettungswachen. Energetisch läuft sie mit einer Wärmepumpe und auf dem Dach ist eine PV-Anlage geplant. Zudem gibt es eine Zisterne. Dieses Wasser kann dann zum Abspritzen der Rettungswagen genutzt werden. Etwas besonderes wird die Betonkernaktivierung in der Fahrzeughalle sein, wie Architekt Jörg Groh erklärt. Praktisch in der Bodenplatte befindet sich eine Fußbodenheizung. Unter der Bodenplatte befindet sich ein Glasschaumschotter als Wärmedämmung, der dafür sorgt, dass die Wärme nicht an den Untergrund abgegeben wird, sondern nach oben geht. Dies sorgt dann für eine gute Temperierung in der Halle.

Mit der neuen Rettungswache ändert sich nichts an der Zahl der Mitarbeitenden. Ein Team aus sechs Personen zieht dann in die neue Rettungswache ein. Zuerst ist vor Ort auch nur ein Rettungswagen angedacht. Erstmals ist die Wache montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr besetzt. Langfristig ist jedoch eine 24-Stunden-Besetzung angedacht. Indem ein Team dann an den neuen Standort wechselt, löst sich auch das Platzproblem in der Rettungswache in der Senefelder Straße.

Wenn die Rettungswache dann im Sommer 2023 eingeweiht wird, so der Plan, endet auch die seit 2017 bestehende Zwischenlösung. Diese bestand aus einem Rettungswagen mit zwei hauptamtlichen Rettungskräften, welcher in der Feuerwehrwache Elz im Sandweg stationiert ist.

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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