SPD Linter steht dem geplanten Solarpark an der A3 nicht im Wege

Über einen geplanten Solarpark entlang der A3 diskutieren derzeit verschiedene Ebenen. Die SPD Linter setzte sich ebenfalls mit dem Thema auseinander und steht dem geplanten Projekt nicht im Wege, wie sie jetzt per Pressemitteilung bekannt gab.

In der gemeinsamen Sitzung mit dem Ausschuss für Umwelt, Klima und Verkehr sowie den Ortsbeiräten der Ortsbezirke Linter und Lindenholzhausen am 7.Februar stellte die Energieversorgung Limburg (EVL) die Pläne des Solarparks an der A3 vor. Nach dieser Sitzung sowie den vielen Veröffentlichungen in Presse und Funk, diskutierten die Mitgliedern der SPD Linter heftig über die Pläne. Die SPD hat großes Verständnis für die vielen Proteste. Am Ende kristallisierte sich jedoch heraus, dass sie sich der Umsetzung der Pläne des Solarparks  „Lahn Solar“ nicht in den Weg stellt.

Beitrag zum Klimaschutz

Der Klimawandel und die Notwendigkeiten des Ausbaus der nachhaltigen Strom- und Energieerzeugung stellen uns alle vor Herausforderungen, auch wir wollen und müssen einen Beitrag leisten, schreibt Peter Rompf. Zwar sei die SPD für eine vorrangige Nutzung von Dachflächen. Diese reichen aber allein nicht aus, um den Strombedarf zu decken. Auch eine bevorzugte Nutzung existierender Brach- oder Deponieflächen wäre wünschenswert. Jedoch ist die SPD Linter überzeugt, dass bei der stattgefundenen Suche nach einer geeigneten Fläche eine objektive Erörterung des Für und Wider stattfand.

Natürlich ist die SPD Linter auch gegen die unnötige Versiegelung von landwirtschaftlich genutzten Böden. Aber Fakt ist, dass Flächen entlang der stark belasteten Straßen, wie hier die A3, aufgrund der hohen Belastungen durch Schadstoffe weniger für die Nahrungsmittelerzeugung nutzbar sind. Diese Flächen sind, je nach Ausrichtung, eher für eine Flächenphotovoltaikanlage geeignet.

Aktive Teilnahme am Prozess

„Durch die EVL haben wir die Möglichkeit aktiv an der Gestaltung teilzunehmen“, heißt es weiter in der Pressemitteilung. Statt der EVL könnte es zukünftig auch andere Investoren geben, bei denen die Wertschöpfung nicht hier vor Ort verbleiben würde. Ein mögliches Gewerbegebiet, das durch die Teilortsumgehung Lindenholzhausen erschlossen werden könnte, würde zu deutlich mehr Belastungen führen. Der Solarpark verhindere jedoch die Realisierung eines solchen Gewerbegebietes.

„Der aktuelle Krieg in Europa zeigt eindrücklich, dass wir uns energietechnisch unabhängiger von Importen von Erdgas und Erdöl machen müssen. Die geplante Photovoltaikfreiflächenanlage könnte ein kleiner Beitrag dazu sein.“

Die SPD Linter möchte den Prozess positiv gestalten und gemeinsame Rahmenbedingungen definieren. Nach ihrer Auffassung sind dies unter anderem:

  • Der Solarpark sollte möglichst auf den Flächen entlang der Autobahn konzentriert werden.
  • Möglichkeiten der „Agri-Photovoltaik“, wo eine gleichzeitige Nutzung von Landwirtschaft und Energieproduktion besteht, sind zu prüfen. Die SPD wünscht sich eine Umsetzung, eventuell auch als Modellversuch. Hier könnte die Erzeugung von Biomasse für Bioenergieanlagen (wie bisher) weiterhin erfolgen.
  • Die bestehenden Fuß-, Rad- und Wanderwege erfüllen einen wichtige Verbindungs- und auch Naherholungsfunktion und müssen erhalten bleiben. Auch sollen entsprechende Bänke bestehen bleiben und auch neue gerne hinzukommen
  • Es ist zu prüfen, ob der Erdwall entlang der A3 Richtung L 3448 verlängert werden kann.
  • Die EVL bzw. die Stadt Limburg sollten den derzeitigen Pächtern als Ausgleich nach Möglichkeit andere geeignete landwirtschaftlichen Flächen zur Pacht anbieten. Möglichkeiten dürften über den Bürgerhospitalfonds bestehen. Dieser verfügt über sehr viele Flächen, auch außerhalb von Limburg.

 

Passend hierzu auch der Beitrag „Landkreis möchte bis 2030 klimaneutral werden“

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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