Sperrung der B8 ist notwendig

Hessen Mobil möchte die Fahrbahn zwischen Elz und Malmeneich sanieren und dafür ist eine Vollsperrung der B8 notwendig. Dies war ein Thema in der konstituierenden Gemeindevertretersitzung in Elz.

Am Dienstagabend konstituierte sich das Kommunalparlament in Elz. Doch es wurde sich nicht lange mit Formalien aufgehalten, sondern das Parlament begann direkt mit der Arbeit. Neben einem Antrag der CDU, eine Vollsperrung der B8 zu verhindern, waren auch die Blühwiesen in Elz sowie ein Bauwagen auf dem Freizeitgelände für die Jugendpflege Thema an dem Abend.

Sanierung B8

Hinter dem Flugplatz zwischen Elz und Malmeneich möchte Hessen Mobil die Fahrbahn grundhaft sanieren. Dies teilte Hessen Mobil Ende März mit. Die Bauarbeiten sollen nach Angaben von Hessen Mobil im Sommer beginnen, circa zwei Monate dauern und werden eine Vollsperrung mit Umleitung zur Folge haben. Die Baukosten betragen 380 000 Euro. Malmeneicher Bürger nahmen dies mit Besorgnis zur Kenntnis, weshalb die CDU einen Antrag einbrachte, dass der Gemeindevorstand mit Hessen Mobil klären soll, ob eine Vollsperrung wirklich notwendig oder ob auch eine andere Regelung machbar ist.

Andreas Kraftschik, neu gewählter Gemeindevertreter, trug den Antrag vor. Zwischen Malmeneich und Elz gebe es einen täglichen Pendelverkehr und eine Vollsperrung würde deutliche Umwege bedeuten. Dies ginge einher mit einer zeitlichen Belastung und es kann davon ausgegangen werden, dass auch die Umleitungen dann überlastet werden. Daher sei es schön, wenn eine Lösung ohne Vollsperrung möglich sei.

Bereits im Vorfeld setzte sich Bürgermeister Horst Kaiser mit Hessen Mobil in Verbindung und erhielt Anfang der Woche eine Antwort, welche aufzeigt, dass eine Vollsperrung für wenige Wochen notwendig sein wird. Die B8 muss grundhaft saniert werden, da sie Risse, Unebenheiten sowie großflächige Flickstellen aufweist. Die vorhandene Asphaltschicht wird abgetragen und dann wieder neu aufgetragen, rund vier Zentimeter höher. Einhergehend mit der Erneuerung des Asphalts bringt Hessen Mobil neue Schutzplanken an und ein nicht genutzter Parkplatz soll zurück gebaut werden. Derzeit befinden sich die Arbeiten in der Vorbereitung und sind für das dritte Quartal geplant. Derzeit geht Hessen Mobil von rund sechs Wochen Bauzeit aus, ein genauer Plan kann jedoch erst nach Ausschreibung der Arbeiten aufgestellt werden.

Vollsperrung notwendig

Zur geplanten Sperrung führt Kaiser aus, dass eine halbseitige Verkehrsführung während der Tiefbauarbeiten aufgrund der vorhandenen Fahrbahnbreite nicht möglich ist. Die für eine halbseitige Sperrung erforderlichen Sicherheitsabstände zwischen Verkehr und Baumaschinen können nicht eingehalten werden. Daher wird eine Sperrung von drei bis vier Wochen notwendig. Weiterhin ist es für die Asphaltschichten vorteilhaft, auf der gesamten Breite eingebaut zu werden, da die Mittelnaht damit entfällt und die neue Straße damit widerstandsfähiger wird.

Im Vorfeld stimmt Hessen Mobil die Sperrung und die daraus resultierende Umleitung mit der Polizei, den betroffenen Gemeinden, der Staßenverkehrsbehörde des Landkreises und auch der Zentralen Leitstelle für Rettungsdienste ab. Die Umleitung führt dann ab Elz über Hadamar und Hundsangen und eine Mehrlänge von rund 5,2 Kilometer haben. Die Elzer Feuerwehr entwickelt mit den Nachbarwehren aus Hundsangen und Wallmerod einen Einsatzplan, der den Brandschutz im gewohnten Umfang sicherstellt, denn die FFW Malmeneich ist nur in der Lage einen Erstangriff auszuführen.

Blühflächen in Elz

Yvonne Schäfer (SPD) erläuterte die Anfrage der SPD nach den Blühflächen in Elz. Im April und Oktober 2019 gab es dazu Anträge in der Gemeindevertretung und sie würde gerne den Sachstand dazu erfahren. Horst Kaiser zeigte dann auf, wie groß die verschiedenen Flächen in der Gemarkung sind, auf denen Samen für Blühwiesen ausgetragen wurden. So kommen über 40.000 Quadratmeter zusammen, auf denen Insekten Nahrung wie auch Nistmöglichkeiten und Unterschlupf finden. Auch Landwirte beteiligen sich aktiv an dieser Aktion und stellen Flächen dafür zur Verfügung. Aktuell wird der Blühstreifen an der B8 Ortsausgang Richtung Malmeneich neu eingesät, da dieser veraltet und viele Disteln sich breit gemacht haben.

Blühstreifen B8
Der Blühstreifen an der B8 Ortsausgang Elz wird neu eingesät, da dieser veraltet war.

Arbeitsraum Freizeitanlage

Der neugewählte Joachim Heuser (CDU) trug den Antrag seiner Fraktion vor, kurzfristig einen Büro- und Arbeitsraum am Freizeitgelände für die Jugendpflege zu errichten. Durch die Corona-Pandemie ist das Jugendhaus zu und die Jugendlichen befinden sich auf dem Freizeitgelände. Damit der Jugendpfleger weiterhin den Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen haben kann, sollte er am Freizeitgelände Aufenthaltsmöglichkeiten bekommen. Heuser könnte sich vorstellen, dass Jugendarbeit am Freizeitgelände langfristig eine feste Säule in der Gemeindearbeit werden könnte.

Harry Mohr (SPD) trägt diesen Antrag gerne mit, doch in Verbindung damit hätte die SPD gerne ein Konzept, wie diese Jugendarbeit in Zukunft aussehen könnte. Die SPD habe bereits in der Vergangenheit einiges für die Jugendlichen gefordert wie die Schaffung einer Stelle für einen Streetworker. Dies sei immer abgelehnt worden. Er sehe, dass das Gelände tagsüber stark von Kindern und Jugendlichen frequentiert wird. Jedoch befindet sich abends dort unten auch fragwürdige Klientel, über die gesprochen werden muss. Das Thema wurde einstimmig in den Jugendausschuss verwiesen.

Zurückgezogener Antrag

Für Unruhe sorgte bereits im Vorfeld ein gemeinsamer Antrag der SPD und Bürgerliste, bis zum Ende des Jahres die noch nicht abgerechneten Zweitausbaubeiträge auszusetzen. Dies würde die Straßen Keltenweg sowie hintere Lattengasse betreffen. Einige Mitglieder der Gemeindevertretung wohnen in diesen Straßen und hätten aus Befangenheit gar nicht an der Diskussion sowie nachfolgenden Abstimmung teilnehmen dürfen. Zudem, erklärte Horst Kaiser, hätte er als Bürgermeister laut Hessischem Städte- und Gemeindebund (HSGB) eine solche Entscheidung rechtlich beanstanden müssen. Eine Gemeindevertretung darf eine bestehende Satzung abschaffen oder auch ändern, aber nicht pausieren lassen.

Des Weiteren sorgte dieser Antrag für Unruhe, denn eine solche Entscheidung hätte zum Vorteil weniger Gemeindevertreter geführt. So hatte der ganze Antrag ein wenig Geschmäckle und der Vorsitzende Matthias Schmidt zeigte sich froh darüber, dass dieser Antrag zurückgezogen wurde. Er hätte ihn in eine schlimme Lage gebracht. Seine Aufgebrachtheit zu diesem Antrag war ihm deutlich anzumerken.

Weitere Anträge wie ein möglicher barrierefreier Zugang von der Bachgasse zum Bürgerhaus oder die Art der Schnellladestation auf dem neuen Parkplatz wurden zur weiteren Beratung in den Bauausschuss verwiesen.

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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