Tipps und Tricks zur Abfallvermeidung

Es ist die Europäische Woche der Abfallvermeidung. Bevor es um das Thema Abfallvermeidung ging, habe ich einen Blick auf die produzierten Müllmengen sowie die richtige Mülltrennung geworfen. Im letzten Artikel zu der kleinen Reihe geht es um die Abfallvermeidung.

Es gibt verschiedene Gründe, Abfall zu vermeiden. Zum schonen der Ressourcen, aber auch für die Umwelt und die Gesundheit ist es wichtig, die Müllmengen zu reduzieren.

Warum überhaupt Abfall vermeiden?

Weniger Müll reduziert den Verbrauch von Ressourcen. Vor allem der Restmüll geht nur noch in die Verbrennung zur Energiegewinnung. Der Erdüberlastungstag, der aufzeigt, wann wir die nachwachsenden Ressourcen der Erde verbraucht haben, ist von Jahr zu Jahr früher. Dieses Jahr fiel er auf den 29.Juli. Dies bedeutet, dass wir ein halbes Jahr auf Pump leben. Indem wir Abfall vermeiden, schonen wir die Ressourcen.

Ein weiterer Grund ist der Umweltschutz. In Deutschland gibt es zwar ein gutes Recyclingsystem, aber es landet dennoch auch sehr viel Müll in der Umwelt. Zudem hat nicht jedes Land auf der Welt ein so gutes Recyclingsystem wie Deutschland. Und selbst in Deutschland landen noch immer inerte, nicht abbaubare, verwertbare Stoffe auf der Deponie.

Weniger Abfall schont denn Geldbeutel, denn die Müllbeseitigung ist nicht günstig. Jedes Jahr müssen die Kommunen viel Geld in die Hand nehmen, um Müll zu beseitigen, welcher in der Natur abgeladen wird. Auch die Anlagen, um den Abfall am besten zu sortieren, ihn am besten zu verwerten, kosten Geld.
Müll, welcher in der Umwelt landet, kann von dort in den Kreislauf gelangen. Mikroplastik landet irgendwann wieder auf unserem Teller und schadet unserer Gesundheit.

Positive Entwicklung

Mit dem Ersten Kreisbeigeordneten Jörg Sauer (SPD) sprach ich über das Thema Abfall. Die Abfallmengen, welche jedes Jahr anfallen, haben geringe Schwankungen. Obwohl das Thema seit einige Jahren präsenter ist, ist am Müllaufkommen im Landkreis selbst nicht zu erkennen, dass Abfall vermieden wird. Zwar verteilt sich die Müllmenge auf die unterschiedlichen Bereiche, aber das pro Kopf aufkommen liegt im Durchschnitt des Müllaufkommens in Deutschland sowie Europa. Im letzten Jahr gab es einen großen Anstieg an Sperrmüll, so Sauer, aber das war wohl pandemiebedingt, weil viele Menschen den Lockdown zum Renovieren nutzten.

Ein großes Thema, für welches er im Landkreis wirbt, ist die richtige Mülltrennung. Dafür wird seit Mai stichprobenartig der Müll untersucht und Tonnen mit zu vielen Fremdstoffen nicht entleert. Zwar können die Sortieranlagen inzwischen sehr gut den Abfall sortieren, aber es ist sehr auswendig, die einzelnen Stoffe in der Anlage herauszubekommen. Daher ist die beste Vorsortierung bereits die Mülltrennung in den Haushalten.

„Ein paar werden wir immer nicht erreichen“, so Sauer. Aber dennoch sieht er insgesamt eine positive Entwicklung. Dass zeige, dass die Kontrolle verbunden mit der Aufklärung wirkt. Daneben bietet die Kreisverwaltung Aufklärung zum Thema in den Schulen an mit verschiedenen Theaterstücken sowie Aktionstagen. Auch in der Kreisverwaltung selbst wird auf Mülltrennung geachtet. Dennoch gibt Sauer am Ende zu, dass bisher mehr das Thema Fair Trade und Bio als Thema bearbeitet wurde und auf das Thema Vermeidung noch zu wenig geachtet wurde.

Eure Tipps zur Abfallvermeidung

Ich habe gefragt, welche Tipps ihr zur Abfallvermeidung habt. Die meisten Ideen gingen bereits in die Richtung, beim Einkaufen darauf zu achten, weniger Abfall zu produzieren. Ihr habt empfohlen, Obst und Gemüse unverpackt, in eigenen Netzen oder Stoffbeuteln zu kaufen, Joghurt und Milch in Glas und Flaschen. Auch ein Einkauf im Unverpackt-Laden oder Hofladen stand auf der Liste eurer Ideen. Der Tipp, eine eigene Dose für Wurst und Käse mit zum Einkaufen zu nehmen, sah ich kurz vor Corona immer häufiger. Durch Corona ist dies zumindest in den Läden, in denen ich einkaufe, derzeit nicht möglich.

Einige Ideen gingen auch in die Richtung, Abfall weiter zu verwenden. So kann die Tüte vom Klopapier als Mülltüte genutzt werden. Aus Tetrapaks lassen sich mit Kindern tolle Sachen basteln. Die 500 Gramm Joghurt-Eimer nutzen wir zum Sammeln des Biomülls in der Küche und auch im Gewächshaus kommen sie zum Einsatz. Natürlich landen diese Dinge auch bei Weiterverwendung irgendwann in den Müll. Daher fängt die Vermeidung tatsächlich beim Einkaufen an.

Tipps und Tricks zur Abfallvermeidung

Beim Einkaufen beginnt die Abfallvermeidung, indem darauf geachtet wird, wie viel Abfall bereits im Einkaufskorb landet.

  • Getränke in Mehrwegflaschen
  • Stofftasche oder Korb mitnehmen, damit keine Einkaufstüte gekauft werden muss
  • Keine Wegwerfprodukte wie Einmalrasierer oder Einwegkameras
  • Vermeidung überflüssiger Verpackungen

In der Verwendung von Dingen kann darauf geachtet werden, sie voll auszuschöpfen.

  • Papier beidseitig beschreiben und kopieren
  • Nutzung von Recyclingpapier
  • Kartons mehrmals verwenden
  • Sich bei Hygieneprodukten über Stoffvarianten informieren
  • Wattepads aus Stoff nutzen
  • Geschirrtücher nutzen statt Küchenrolle
  • Verwendung von Brotdosen statt Alufolie
  • Kleidung Second Hand kaufen und verkaufen
  • Kaputte Dinge reparieren statt wegwerfen
  • Ausleihen von Geräten

Mehr zum Thema gibt es auch beim Umwelt Bundesamt.

 

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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