Über Kultur reden und die Vielfalt zeigen
Seit eineinhalb Jahren gibt es eine Gruppe von Menschen im Landkreis, die der Kultur sowie der kulturellen Bildung mehr Aufmerksamkeit schenken. Nun geht die Homepage „Heimspiel Kultur“ an den Start und die ersten Projekte sind in Arbeit.
Was bedeutet uns die Kultur? Was ist für uns Kultur? Und was ist an kultureller Bildung vorhanden? Diese Fragen stellen sich Sabine Abel, Silvia Scheu-Menzer, Bürgermeisterin von Hünfelden sowie der Erste Kreisbeigeordnete Jörg Sauer. Sie sitzen zusammen mit Lars Wittmaack, Wirtschaftsförderung Limburg-Weilburg-Diez, zusammen im Steuerungskreis. Sie möchten mit den Menschen im Landkreis über Kultur reden und dem ganzen eine andere Wertigkeit geben.
Kulturelle Vielfalt im Landkreis
„Wir haben eine große kulturelle Vielfalt im Landkreis und die muss gezeigt werden“, so Scheu-Menzer. Aktuell sei es so, dass der Südkreis oftmals nicht weiß, was es im Nordkreis oder im Weiltal gibt und andersherum. Dies soll sich ändern. Ein erstes Projekt ist die frisch gestartete Homepage „Heimspiel Kultur“. Auf dieser gibt es Einblicke in das Thema. Derzeit finden Dreharbeiten mit Weilburg TV statt, zu denen sich neun Kommunen bereit erklärt haben. Der Film über Weilburg ist bereits fertig. Weitere Filme über Beselich, Elbtal, Elz, Hünfelden, Limburg, Runkel und Weilmünster sollen folgen. Am Ende steht natürlich der Wunsch, dass sich alle Kommunen des Landkreises beteiligen. In den Filmen gibt es Aufnahmen zur Kommune selbst, Gespräche mit dem Bürgermeistern sowie Interviews mit Kulturschaffenden vor Ort. Dies ist ein erster Einblick in die kulturelle Vielfalt vor Ort. Finanziert wird dies über die Projektförderung regionale Kulturförderung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst.
Das Thema Kultur treibt Sabine Abel schon ihr ganzes Leben an. „Sport, Kultur und Arbeit werden immer getrennt voneinander betrachtet“, erzählt sie, „aber dabei hängt alles miteinander zusammen.“ Denn solche Projekte wie Musicals, Tanz oder Theater tragen zur Persönlichkeitsentwicklung bei und dies kann allen Generationen zugutekommen.
Durch einen Masterstudiengang kulturelle Bildung und einer stetigen Weiterentwicklung wuchs in ihr die Idee, die Kultur im Landkreis sichtbar zu machen, miteinander zu vernetzen und Synergien zu schaffen. Dabei ist ihr die Chancengleichheit und die kulturelle Bildung für alle ab dem Kindergarten wichtig. Für den Bereich Schule würde sie sich wünschen, dass Kultur nicht als zusätzliches Angebot gesehen wird, sondern interdisziplinär Eingang findet. Erste Ansätze sind da, doch dies muss viel stärker geschehen. „Durch ein Miteinander lässt sich viel erreichen“, so Abel, „besonders auch im Bereich Zuwanderung und gegen soziale Spaltung.“
Kulturelle Begegnungsräume
Neben der kulturellen Bildung findet es Silvia Scheu-Menzer wichtig, Begegnungsräume zu schaffen. Durch verschiedene Projekte wie das EU-Förderprogramm LEADER oder auch das Dorfentwicklungsprogramm IKEK erhalte sie immer wieder die Rückmeldungen, dass die kulturellen Angebote zwar da sind, aber gar nicht so wahrgenommen werden. Dies treibt sie an, sich für das Thema zu engagieren und kulturelle Begegnungsräume zu gestalten, einen „Platz für demokratische Kultur“. Jörg Sauer unterstützt sie bei diesem Gedanken. „Kultur hat nicht den Stellenwert in der Wahrnehmung wie andere Dinge“, so Sauer. Mit dem Augenmerk auf die Kultur gelinge es auch, ein Verständnis bei den politischen Akteuren zu schaffen, welche dann wieder Entscheidungen finanzieller Art treffen. Das Thema Kultur sollte eine feste Verankerung in den Kommunen und im Landkreis bekommen. Ein langfristiger Wunsch der drei ist es, das Thema am langen Ende mit einer Stelle für Kulturförderung im Landkreis zu verankern.
Und obwohl alle, die für die Kultur sprechen, in ihrer Art Kulturbotschafter sind, freut sich Sabine Abel, Julian Pregardien als Kulturbotschafter für das Projekt gewonnen zu haben. Der internationale Tenor-Sänger hat seine Wurzeln bei den Limburger Domsingknaben und ist der Region nach wie vor verbunden. Zusammenfassend sagt Sabine Abel: „Es ist erstaunlich, was man alles schaffen kann, wenn man mit Herzblut dabei ist.“ Doch die Homepage soll nur ein Anfang sein. Und auch hier befindet sich der weitere Aufbau noch im Prozess. Ende Mai soll eine Podiumsdiskussion zur kulturellen Bildung im ländlichen Raum stattfinden. Auch ein Workshop soll stattfinden, um in einer Ideenwerkstatt ein kulturelles Leitbild für den Landkreis zu entwickeln. Neben der jetzt gestarteten Internetseite Heimspiel Kultur soll eine weitere folgen für Kultur im Landkreis Limburg-Weilburg.
Hier geht es zur Internetseite „HeimspielKULTUR“