Väter dürfen bei der Geburt dabei sein
Die derzeitige Situation mit dem Coronavirus ist nicht leicht. Die ersten Krankenhäuser lassen schon keine Besuche mehr zu, keine Ausnahme gibt es da für die Entbindungsstation. Im St. Vincenz Krankenhaus sind Väter nach wie vor willkommen.
Die sozialen Kontakte sollen eingeschränkt werden, um die Verbreitung des Corona-Virus zu einzudämmen. Dies führt zu besonderen Besuchsregelungen für Krankenhäuser und auch zu Fragen bei Schwangeren. Darf der Vater des Kindes bei der Geburt dabei sein? Ich habe im St. Vincenz Krankenhaus nachgefragt, wie es dort gehandhabt wird.
Väter sind willkommen
Pressesprecherin Nicola Spee äußert sich wie folgt: „Im St. Vincenz sind die werdenden Väter nach wie vor willkommen. Das Team unter Chefarzt Dr. Peter Scheler hat sich in der Risikoabwägung dafür entschieden, die bisherige Praxis beizubehalten.“ Jedoch weist sie darauf hin, dass es für die Väter keine stationäre Aufnahme mehr gibt. Auch das Angebot des Familienzimmers kann unter den gegebenen Umständen nicht aufrecht erhalten werde.
Sie hat noch eine weitere Bitte: „Angesichts der vielfach meist in sozialen Medien grassierenden Falschinformationen bittet das Team des Kreißsaals darum, dass sich werdende Eltern unbedingt an offizieller Stelle informieren.“ Dies ist auf der Homepage des ST. Vincenz möglich, auf der die Informationen immer aktuell gehalten werden, oder auch direkt im Telefonat mit dem Kreißsaal: 06431 292-7460.
Hebammen mit hohem logistischen Aufwand
Doch wie sieht es bei den Hebammen aus, welche die Mütter und das Neugeborene zu Hause versorgen? Welche in Geburtsvorbereitungskursen und Erste-Hilfe-Kursen am Kind die Eltern dabei unterstützen, in die neue Situation zu finden?
Kurse vor Ort gibt es keine mehr, so Antje Graeff von der Hebammenpraxis in Limburg. Viele Dinge, wie Fragen und Antworten finden nur noch online oder per Telefon statt. „Wir haben einiges bestellt, damit wir von der Hardware her gut ausgerüstet sind.“ Sie sind gerade daran am arbeiten, inwieweit die Kurse über den Bildschirm online angeboten werden können. „Was man vom Bildschirm aus nicht machen können, dürfen wir auch vor Ort machen“, so Graeff weiter. Doch das laufe dann unter erhöhten Hygienemassnahmen statt und bedeute für sie einen hohen logistischen Aufwand. Neben den Arbeiten der Nachsorge ist sie mit Hygiene- und Desinfektionsarbeiten beschäftigt. Sie habe abwaschbare Crocs, Mundschutz und Handschuhe dabei.
Insgesamt sieht sie die gesamte Situation kritisch, denn wenn die Menschen alleine zu Hause sind ohne soziale Kontakte, dann leistet dies der Vereinsamung einen Vorschub.
Wer allgemein Fragen zu Schwangerschaft und Coronavirus hat, wird bei den Frauenärzten im Netz fündig.