Verbesserungen im Nahverkehr gewünscht

Die Parlamentarier in Dornburg wünschen sich eine Verbesserung im Nahverkehr. Zum einen geht es um eine bessere Verbindung zwischen den einzelnen Ortsteilen. Zum anderen um barrierefreie Haltestellen. Für die barrierefreien Haltestellen sind Mittel im Haushalt 2022 eingeplant. Die bessere Nahversorgung per Bus ist hingegen noch nicht in Sicht. 

Die Freien Wähler in Dornburg haben im Sommer einen Antrag in die Gemeindevertretung eingebracht, um für eine bessere ÖPNV-Versorgung in der Kommune zu sorgen. Damit hat sich der Ausschuss für Jugend, Kultur und Sport beschäftigt und auch nochmal die Gemeindevertreter letzte Woche. Doch so schnell wird sich da nichts ändern.

Gute Versorgung vorhanden

Klemens Schlimm (CDU), Ausschussvorsitzender, stellte die Ergebnisse aus den Beratungen im Ausschuss vor. Zweimal habe sich der Ausschuss mit dem Thema beschäftigt und sehr viel Material dazu bearbeitet sowie mit Verantwortlichen des ÖPNV gesprochen. Bis auf Langendernbach gebe es eine gute Versorgung in Dornburg, so dass von Seiten der Verkehrsgesellschaft erstmal keine Veränderungen angestrebt sind. Da der Nahverkehrsverbund demnächst den Plan für den Landkreis fortschreiben möchte, sollte der Gemeindevorstand im Rahmen dessen darauf drängen, dass auch Langendernbach besser mit dem ÖPNV an die anderen Ortsteile angebunden wird.

Eine weitere Möglichkeit ist die Schaffung eines Bürgerbusses durch die Gemeinde. Hier sei die Empfehlung im Ausschuss einstimmig gewesen, dass Anliegen weiter zu verfolgen. Es wurde bereits eine Voranfrage bei der Landesstiftung „Miteinander Hessen“ gestellt. Dies ist derzeit überzeichnet, so dass nicht absehbar ist, wann die Gemeinde dabei berücksichtig werden kann. Dennoch könne schonmal ein Konzept erarbeitet werden sowie Strukturen, um dies ehrenamtlich zu betreiben. Dafür kam aus dem Ausschuss die Anregung, dass unter der Federführung der FWG ein Arbeitskreis gegründet wird, um diese Schritte anzugehen. Dazu gehöre die Ermittlung des Bedarfs des öffentlichen Personennahverkehrs, ein Betriebskonzept mit vereinsgetragener Organisationsform sowie eine Kostenkalkulation.

Nicht Aufgabe der Kommunalpolitiker

Mit diesen Auskünften gibt sich Christof Weber (FWG) nicht zufrieden, stellt aber zu Beginn seiner Ausführungen fest, „an Klemens Schlimm hat es nicht gelegen“. Wenn die Gemeinde nichts macht, würde sich auch in den nächsten Jahren nichts ändern. Aber er sieht die Aufgabe zur Umsetzung eines Bürgerbus-Projektes nicht primär bei den Kommunalpolitikern. „Müssen wir die Arbeit von der Verwaltung oder den Mobilitätsplanern übernehmen?“, fragte er in die Runde, „es ist zu viel verlangt, dass wir Betriebskonzepte erstellen.“ Viel mehr müsste die Verwaltung Geld zur Verfügung stellen, damit ein Planungsbüro mit diesen Aufgaben beauftragt wird. „Doch dies ist scheinbar nicht gewollt“, so Weber. Daher stellte er den Antrag, dass das Thema nochmal in den Haupt- und Finanzausschuss verwiesen wird, um darüber zu reden, ob ein Planungsbüro beauftragt werden soll. Ohne Geld werde es keine Verbesserung des Ist-Zustandes geben.

Unterstützung erhält Weber von Ottmar Baron (SPD). Auch dieser sieht die verlangte Erfüllung der Aufgaben nicht bei den Kommunalpolitikern, sondern in der Verwaltung. „Das kann keiner von uns leisten“, so Baron. Über die Finanzierung können sie sich erhalten, doch für die Erstellung eines Konzeptes seien sie nicht geeignet. Auch Peter Trottmann, CDU, stimmte dem zu. Für einen Bürgerbus bedarf es eines Konzeptes, doch dies können nicht die Kommunalpolitiker erstellen. Einstimmig wurde das Thema in den Ausschuss verwiesen.

Barrierefreie Haltestellen

Ein weiteres Thema waren barrierefreie Haltestellen. In Frickhofen gebe es bereits eine barrierefreie Haltestelle, doch auch in den anderen Ortsteilen sollten diese umgesetzt werden, so ein Antrag der FWG. Bürgermeister Andreas Höfner wehrt sich gegen die Unterstellung, es würde sich nichts tun. „Unterschwellig klingt hervor, ihr habt nichts gemacht, ihr Penner“, so Höfner. Dies möchte er nicht auf sich sitzen lassen. In 2021 waren 70.000 Euro im Haushalt für Planungskosten. Wo sind barrierefreie Haltestellen möglich? Sind für den Umbau Fördermittel möglich? Im nächsten Jahr seien 100.000 Euro dafür im Haushalt vorgesehen, um Planungen umzusetzen.

Er erklärte ebenfalls die eine Haltestelle in Frickhofen. Dies war ein interkommunales Projekt der Verkehrsgesellschaft Lahn-Dill-Weil im gesamten Landkreis. Die haben pro Kommune einen Standort ausgewählt und umgebaut. „Es ist nicht richtig, dass wir nichts tun“, so Höfner abschließend, „doch es dauert seine Zeit, das Thema qualitativ aufzuarbeiten.“

In der Gemeindevertretersitzung war ebenfalls die Information der Bürger Thema. Den Artikel findet ihr hier.

Weiterhin brachte Bürgermeister Andreas Höfner den Haushaltsentwurf für 2022 ein.

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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