Vernetzung zwischen Jugend- und Sozialarbeit funktionieren

Aus dem Kreistag wurde ein Antrag an den Ausschuss für Soziales sowie den Ausschuss für Schule überwiesen. Bündnis 90/ Die Grünen stellten den Antrag, einen Kooperationsvertrag zwischen Jugendhilfe, Schule und Sozialarbeit zu schließen. 

Heinz-Jürgen Deuster (Bündnis 90/ Die Grünen) stellte den Antrag aus eigenem Erfahren als Lehrer. Es gebe Kinder, welche von der Schulsozialarbeit wie auch der Jugendhilfe betreut werden. Aber da zwischen beiden keine Vernetzung existiere, könnten keine konzentrierten Maßnahmen zum Wohle des Kindes angeboten werden. Und so steht auch im Antrag, dass Schule, Jugendhilfe und Schulsozialarbeit junge Menschen begleiten und unterstützen. Dabei arbeiten sie mit unterschiedlichen Methoden und Kompetenzen. „Eine Kooperation der Institutionen ist besonders dann notwendig, wenn Kinder und Jugendliche schwierige Lebenssituationen nicht mehr bewältigen können, auffällige Verhaltensweisen entwickeln und auch in der Schule Probleme haben oder machen.“ Die Kreisverwaltung zeigte auf, dass es bereits einige gut laufende Strukturen gibt und sie nicht die Notwendigkeit sehen, weitere Strukturen zu schaffen.

Vorhandene Strukturen arbeiten gut

Joachim Hebgen von der Kreisverwaltung gab einen Einblick in die bestehenden Strukturen. Er könne den Antrag der Grünen nicht verstehen. Bereits 2002 wurden erstmals Mittel für ein Projekt zur „Einführung von sozialer Arbeit an Schulen im Landkreis“ eingeführt. Ab dem Schuljahr 2002/03 erfolgte die Umsetzung des Projektes in enger Zusammenarbeit mit dem Jugendbildungswerk und der Gesellschaft für Ausbildung und Beschäftigung (GAB) sowie unter ständiger Beteiligung der Kreisgremien. Seit 2007 ist die Schulsozialarbeit fest im Landkreis verankert. In dieser Zeit fand zudem eine stetige Anpassung und Weiterentwicklung statt.

Neben den übergeordneten Vereinbarungen mit allen 65 Schulen finden jedes Jahr individuelle Zielvereinbarungen zwischen dem Landkreis, den Kommunen und den Schulen statt, denn jede Schule habe eigene Problemlagen. Zudem sind alle Schulsozialarbeiter in einer Arbeitsgruppe miteinander vernetzt unter Führung der Kreisverwaltung und es findet ein enger Dialog zum staatlichen Schulamt statt. „Ich sehe keinen organisatorischen noch strukturellen Bedarf, um die vorhandenen Strukturen noch stärker zu reglementieren“, so Hebgen abschließend. Er riet dann eher, mit Heinz-Jürgen Deuster ins Gespräch zu kommen für eine Einzelfallprüfung.

Auch Michael Uhl (SPD), stellvertretender Vorsitzender vom Schulausschuss lobt die bestehenden Strukturen. Wobei er auch erwähnte, dass vom Land Hessen mehr Geld zur Verfügung gestellt werden sollte, um mehr Schulsozialarbeiter einstellen zu können.

Auch wenn die Grünen dagegen stimmten und den Antrag gerne aufrecht erhalten hätten, stimmten bei Ausschüsse mit zwei Gegenstimmen der Grünen dafür, dass sich der Antrag erledigt habe, da bereits ein Angebot dafür besteht.

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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