Wärmste Jahr 2022, Unzufriedenheit bei den Ortsbeiräten und flexible Weilburger Kitas

Das letzte Jahr war das zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen und laut Deutschem Wetterdienst auch das sonnenreichste. Weiteres Thema ist die Unzufriedenheit bei den Limburger Ortsbeiräte sowie die neue Flexibilität in den Weilburger Kindergärten.

Rekordjahr mit Sonnenschein

Jeder hat es gespürt  und zum Jahresende bestätigt es auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) – das Jahr 2022 zählte mit zu den wärmsten Jahren und stellte zudem einen Rekord im Sonnenschein auf. Alleine die 17 Grad am Silvestertag waren ungewöhnlich und hoffentlich einmalig. Der Temperaturrekord aus dem Jahr 2018 mit 10,5 Grad wurde eingestellt. Die genaue Auswertung aller Stationen dauert noch an, so dass aktuell noch keine Aussage darüber getroffen werden kann, ob es das wärmste Jahr seit Messbeginn war. Es fielen 15 Prozent weniger Niederschläge, die Trockenheit haben wir alle gespürt. In der Jahresmitteltemperatur seit 1881 war das Jahr 1,7 Grad wärmer, im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 1,6 Grad. Gerade der Rückblick auf das letzte Jahr sollte uns Ansporn sein, in Sachen Klimaschutz ins handeln zu kommen. Mehrere Hitzewellen gab es im Juni und Juli, ab März wurden immer wieder neue Rekorde aufgestellt. Die Sonne schien mit 2023 Stunden 30 Prozent mehr als in der Referenzperiode (1544 Sonnenstunden).

Mit 10,7 Grad war in Hessen das wärmste Jahr mit einem Rekord-März sowie Rekord-Schneefällen im April. Zum Ende des Jahres gab es noch eine kleine Eiszeit, welche mit einer markanten Glatteisregenlage endete. Mit 655 Liter pro Quadratmeter (statt 793 l/m³) war es in Hessen deutlich zu trocken. Via Deutsche Wetterdienst

 

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Unzufriedenheit bei den Ortsbeiräten

Alle Jahre wieder – rund um den Jahreswechsel werden die verschiedenen Akteure in der Region nach ihrem Rückblick und ihre Vorausschau gefragt und jedes Jahr äußern die Ortsbeiräte aus Limburg ihre Unzufriedenheit. Dabei geht es ums Gehört werden, Eingebunden werden und um fehlende Wertschätzung für ihr Engagement. Bereits im letzten Jahr schrieb ich darüber. Und auch, wenn dies immer wieder zum Jahresbeginn zu lesen ist sowie sich übers Jahr zeigt, ändert sich irgendwie nichts. Dies zeigte sich in diesem Jahr beim Thema Solarpark zwischen Lindenholzhausen und Linter, beim Radwegeverkehrskonzept für die Kreisstadt oder auch  beim Thema öffentliche Toilette in der Innenstadt. Wiederholt kommt aus den Ortsgremien die Kritik, dass sie nicht eingebunden und gehört werden, dass ihre Ideen nicht aufgenommen oder ihre Anfragen nicht beantwortet werden.

Kurz vor Weihnachten äußerte sich Markus Wirth, Ortsvorsteher von Dietkirchen, im Interview, dass der Ortsbeirat sich vor allem beim Neubau der Kita im Ortsteil eine stärkere Einbindung wünsche. Es seien die Menschen vor Ort, die bessere Aussagen zu den Bedürfnissen machen könnten. Arne Piecha, Ortsvorsteher von Offheim, kritisiert im Interview, dass die Prozesse in der Stadtverwaltung viel zu lange brauchen. Dies sei bereits die Jahre vorher so gewesen und er könne nicht mehr nachvollziehen, woran dies liegt. Besonders das Warten auf neue Bauplätze oder die Schaffung des Naherholungsgebietes wurden zwar seit einige Jahren von der Stadt versprochen, jedoch tue sich nichts. Noch sind nicht alle Interviews mit den Ortsvorstehern erschienen, doch mit Blick auf die letzten 12 Monate könnte ich mir vorstellen, dass da noch einige Kritik kommt.

Flexibilität in Weilburger Kitas

Die Stadt Weilburg hat die Kita-Satzung mit dem einstimmigen Votum der Parlamentarier modernisiert, um sie auch die Lebensrealitäten der Eltern anzupassen. Die letzten Änderung stammte aus dem Jahr 2018, doch inzwischen gab es wieder viele Änderungen, so dass die Anpassung jetzt notwendig war. Zum einen haben die verschiedenen Kitas einen Gestaltungsspielraum erhalten, an dem sich ihre pädagogischen Konzepte orientieren. Dazu gehören u.a. die Schwerpunkte Kneippen, Gesundheit oder Waldtage. Jedoch haben die Kitas keinen Gestaltungsspielraum, was die Betreuungszeiten, An- und Abmeldungen betrifft, so dass die Stadt Weilburg hier den Rahmen vorgibt.

Mit der neuen Satzung gibt es keine Anmeldefristen mehr. Kinder werden ganzjährig aufgenommen. Zudem haben die Eltern die Möglichkeit, viermal im Jahr die Betreuungsmodalitäten zu ändern, wenn sich in ihrem Leben etwas ändert. Ein dritter Punkt ist die Reduzierung der Schließzeiten. Bis auf drei Wochen im Sommer sind die städtischen Kitas zukünftig durchgehend geöffnet in den Ferien. Jedoch bleiben die Kitas künftig zwischen den Jahren und an Brückentagen geschlossen. Via Mittelhessen

Weitere Nachrichten

Mit dem Onlinezugangsgesetz (OZG) sollten die Verwaltung bis zum 31.Dezember 2022 verschiedene Verwaltungsdienstleistungen digital angeboten werden. Die Kreisverwaltung sei „durchdigitalisiert“, bei den Kommunen hängt es noch. Zum gleichen Thema hat die Kreisverwaltung gestern auch eine Pressemitteilung veröffentlicht.

Die Arbeitslosenquote ist im Dezember um 0,2 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent angestiegen, dass waren 188 mehr als im November und 134 mehr als im Vorjahr. Die Junge Union Limburg hat mit Carsten Becker einen neuen Vorsitzenden, der Nachfolger von Nils Hofmann. Über die Gestaltung des Kreisels in Linter wird schon länger diskutiert, nun soll im Sommer eine Umsetzung erfolgen, wenn ein Unternehmen dafür gefunden wird. Die Wirtschaft in Weilburg blickt verhalten optimistisch auf das neue Jahr. Wer durch Investitionen zur Verbesserung des Ortsbildes im Gebiet „Frankfurter Straße/ Pfortenwiese“ in Bad Camberg beiträgt, kann Fördergelder von der Stadt erhalten.

Pressemitteilungen

Marion Schardt-Sauer, MdL, wollte mit einer kleinen Anfrage wissen, wie es um den Ausbau von Glasfaser und Mobilfunk im Landkreis bestellt ist. Fortschritte seien erkennbar, doch gehe der Prozess noch viel zu langsam von statten.

Termine

Die CDU Löhnberg und Weilburg lädt zur Wanderung von Weilburg nach Braunfels am Samstag, 14. Januar 2023 ein. Mitwandern werden unter anderem Andreas Hofmeister, MdL, Landrat Michael Köberle sowie Bürgermeister Dr. Johannes Hanisch. Die Wanderung über ca. 10 km beginnt um 9.30 Uhr an der Turnhalle am Windhof in Weilburg und dauert ca. drei Stunden. Zum Abschluss steht ein gemeinsames Essen im Gasthof/Brauhaus „Obermühle“ in Braunfels an. Eine verbindliche Anmeldung bis 09. Januar 2023 bei Tobias Grän (tobias.graen@gmx.de; 0152-52977877) oder Uwe Abel (uwe.abel@t-online.de; 0171 7853484) ist zwingend erforderlich.

Weil die ersten beiden Multimediaveranstaltungen zum Limburger Dom sehr gut besucht waren, findet am Donnerstag, 12. Januar ein dritter Abend um 18:30 Uhr in der Michaelskapelle auf dem Domberg statt. Der Eintritt ist frei.

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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