Warnstreik Krankenhaus, Schlusslicht bei den Radwegen und Hilferuf der Gastronomen

Die Ver.di ruft zum Streik im öffentlichen Dienst auf und heute gibt es auch einen Warnstreik am Krankenhaus. Weiteres Thema ist der Radwegeausbau. Alle Ebenen, von der Kommune über den Landkreis bis hin zum Land, beschäftigen sich mit dem Ausbau von Radwegen. Doch Hessen ist dabei das Schlusslicht. Und die Gastronomen rufen um Hilfe.

Warnstreik Krankenhaus

Im Zuge der aktuellen Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst hat die Gewerkschaft ver.di im Krankenhaus Limburg heute, den 21. März, zum Warnstreik aufgerufen, um eine Teilnahme an der Kundgebung in Wiesbaden zu ermöglichen. Um sicherzustellen, dass es zu keinen gravierenden Einschränkungen in der Patientenversorgung kommt, hat die Klinikleitung eine Notdienstvereinbarung mit ver.di geschlossen. „Oberste Priorität hat es, Gefährdungen der Gesundheit oder des Lebens unserer Patienten auszuschließen,“ stellt Geschäftsführer Guido Wernert klar. „Die Versorgung von Notfällen und anderen akuten Patienten sowie Krebspatienten ist auf jeden Fall sichergestellt.“ Rund 70 Prozent der Patienten, die in der Limburger Klinik stationär behandelt werden, werden als Notfall eingeliefert. Um diese Notfälle auch am Streiktag zuverlässig versorgen zu können, verschiebt die Klinik einige Eingriffe, die nicht zeitkritisch sind.

Über die Durchführung nicht dringender, geplanter Eingriffe geben die einzelnen Sekretariate der jeweiligen medizinischen Abteilungen Auskunft. Wenn geplante operative Eingriffe verlegt werden müssen, werden die betroffenen Patienten über die Sekretariate persönlich informiert. „Ein Dank gilt in diesem Kontext allen nicht-streikenden Mitarbeiter, welche die medizinische Versorgung aufrechterhalten sowie unseren Patienten für Ihr Verständnis“, so Wernert. Via Pressemitteilung St. Vincenz Krankenhaus

Schlusslicht Radwege-Ausbau

Viele Kommunen sprechen über bessere Radanbindungen. Im Landkreis fand vor kurzem eine Beteiligung der Öffentlichkeit für ein Radwegekonzept statt. Die Ergebnisse aus der ersten Öffentlichkeitsbeteiligung befinden sich aktuell in der Auswertung und es findet eine Bestandsanalyse vor Ort statt. Bis zu 30 Prozent der Autofahrten könnten laut dem Umweltbundesamt durch Fahrrad fahren ersetzt werden, wenn die Infrastruktur stimmt. Und dies wäre dann umweltschonender, klimafreundlicher und man macht etwas für die eigene Gesundheit.

Doch bei dem Ausbau der Infrastruktur für das Rad bildet Hessen trotz grünem Verkehrsminister das Schlusslicht. In keinem anderen Bundesland ist der Ausbau im letzten Jahr so langsam gewachsen wie in Hessen. Das berichtet der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) und beruft sich auf Daten des Fernstraßenbundesamtes. Pro Quadratkilometer Landesfläche sind in Hessen seit 2014 nur 1,3 Meter Radweg an Landesstraßen hinzugekommen, während es in Baden-Württemberg 6 Meter und in Nordrhein-Westfalen sogar mehr als 20 Meter waren. Dies sind dem ADFC deutlich zu wenig und er verlangt von der künftigen Landesregierung einen beschleunigten Ausbau der Radwege an Landesstraßen. Am Ende der zweiten Legislaturperiode von Schwarz-Grün seien unverändert rund 89 Prozent der Landesstraßen ohne Radweg, das sei die drittschlechteste Ausstattung aller Bundesländer. Jährlich müssten 100 neue Kilometer entstehen, um den Rückstand aufzuholen.

Verkehrsminister Tarek Al-Wazir nimmt die Kritik an. Es sei in den letzten Jahre zu wenig investiert worden, doch die Investitionen seien stark gestiegen. Von 1,7 Millionen Euro im Jahr 2014 möchte das Land Hessen in diesem Jahr 13 Millionen Euro und in 2024 sogar 17 Millionen Euro investieren. Bei Hessen Mobil gebe es dafür eine eigens gegründete Task Force Radwege, aber die Planungen seien genauso aufwendig wie für Straßen. Via Mittelhessen

Hilferuf der Gastronomen

Die Gastronomen im Landkreis rufen um Hilfe. In der Corona-Pandemie suchten viele Mitarbeiter aus der Gastronomie einen anderen Job und sind nach dem Öffnen der Gastronomie nicht wieder zurückgekommen. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit verzeichnete das Hotel- und Gaststättengewerbe allein im ersten Corona-Jahr 2020 den Verlust von 275.000 Beschäftigten – das ist jeder sechste Arbeitnehmer der Branche. Daher sei die Gastronomie der große Verlierer der Pandemie. Viele Betriebe zahlen inzwischen sogar mehr als den Mindestlohn, doch dies würde nicht helfen, um neue Kräfte zu gewinnen. Andere Branchen zahlen deutlich mehr, wo die Gastronomie  nicht mithalten könne. Neben dem Personalmangel kämen dann noch die gestiegenen Energiekosten und Lebensmittelpreise hinzu, was alles eine Herausforderung für die Gastronomie ist. Dann müssten die Preise angehoben werden, was eventuell dazu führt, dass die Gäste ausbleiben. Eine schwierige Zeit. Via NNP-WT

Weitere Nachrichten

Die Digitalisierung in Elz schreitet voran. Im Bauauschuss Limburg wurde über den Masterplan Wohnen diskutiert, kritische Stimmen kamen aus dem Ortsbeirat Kernstadt und Dietkirchen.

Pressemitteilungen

Die Trauerhalle auf dem Friedhof Dietkirchen erhält ein neues Dach. Der Neubau einer Trinkwasserverbindungsleitung zwischen dem Tiefbrunnen III, nördlich des Ortsteil Oberweyer und dem Hochbehälter nordöstlich der Kernstadt, schreitet voran.

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.