Wie weiter nach der Schule? – Antworten auf der Bildungsmesse

Nach der Schule ins Berufsleben starten, steht uns allen bevor. Doch wo beginnen? Wo führt einen der Weg hin? Berufsbilder kennen wir aus der Familie und dem Umfeld, doch die Vielfalt an Berufen wird dadurch nicht widergespiegelt. Die Möglichkeiten in der Schule sind recht gering  und werden mit wenigen Praktika abgedeckt. Eine Möglichkeit, sich einen Überblick zu verschaffen, ist eine Bildungsmesse, wie sie am Freitag in Limburg stattfand.

Rund 90 Aussteller zeigten am Berufsschulzentrum, welche Wege es nach der Schule gibt. Ein Jahr pausieren und sich in einem Freiwilligen Sozialen Jahr engagieren? Weiter die Schulbank drücken? Eine duale Ausbildung beginnen in einem Handwerk, im Einzelhandel oder in der Justiz? In einem sozialen Beruf durchstarten oder doch ein Studium beginnen? Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig. Und dank des Ausbildungssystems bedeutet kein Weg eine Einbahnstraße. Dank der Durchgängigkeit kann auf eine solide Ausbildung ein Studium angeschlossen werden. Mit einer Ausbildung und stetigen Fort- und Weiterbildungen kann Karriere gemacht werden. Was möglich ist, mit welchen Gehältern eine Ausbildung begonnen wird und wie sich der Weg in den Beruf gestaltet, konnten die Besucher bei den verschiedenen Ausstellern erfahren. Diese waren verteilt in der Peter-Paul-Cahensly-Schule, der Adolf-Reichwein-Schule sowie der Friedrich-Dessauer-Schule.

10. Bildungsmesse

Seit zehn Jahren veranstaltet der Hessencampus im November die Bildungsmesse. Christopher Schenk vom Hessencampus verweist darauf, dass die Aussteller- und Besucherzahlen stetig ansteigen. Der Fokus liegt dabei klar auf Aus- und Weiterbildung. Neben den Unternehmen stellen auch die Berufsschulen ihre Angebote vor. Zudem können sich die Schüler in verschiedenen Vorträgen zu verschiedenen Themen informieren z.B. wie sie sich aussagekräftig bewerben oder sie lernen verschiedene Karrierewege kennen. Detlef Winkler von der Peter-Paul-Cahensly-Schule eröffnete die Messe und bedankte sich bei allen, die diese Messe möglich machen.

Joachim Veyhelmann, MdL, sieht in der Veranstaltung eine wichtige Veranstaltung für junge Menschen, welche sich überlegen, wohin es sie beruflich bringt. Die berufliche Orientierung sei Thema in der Landespolitik. Die berufliche Ausbildung, welche sich bisher auf Haupt- und Realschule fokussiert, soll aufs Gymnasium mit übernommen werden. „Sie können auch mit Abitur eine Ausbildung machen. Es ist kein Weg versperrt, wenn sie eine solide Ausbildung machen“, so Veyhelmann. Er lobte die vielfältige Berufswelt: „Sie werden erstaunt sein.“

Michael Schneider von der Kreisvolkshochschule machte es kurz: „Bildung ist wachsender Reichtum.“ Reichtum beschränke sich nicht nur auf Geld. Reichtum an Wissen und Fertigkeiten werden einem im Leben helfen. Es ist an jedem selbst, eine Entscheidung zu treffen, welche der eigenen Persönlichkeit entspricht. Und eine Bildungsmesse könne bei den Überlegungen helfen, ob der gewählte Weg der richtige ist.

Limburger Modell

Ralf Abel, Schulleiter Adolf-Reichwein-Schule sieht in den gesamten Angeboten viele Puzzlesteine, welche eine solide Basis schaffen, um die Schüler aus der Schule in den Beruf zu bringen. Ein Puzzlestein ist für ihn dabei auch ganz klar das Limburger Modell, welches in Hessen einzigartig ist. Acht Wochen lang gehen die Schüler einmal die Woche in einen Betrieb und erhalten einen tieferen Einblick in ein Berufsfeld. In einem Schuljahr können die Schüler auf diesen Weg in vier verschiedene Berufe hineinschnuppern und schauen, ob dieser Beruf etwas für sie wäre. Insgesamt können sie unter 20 verschiedenen Berufen wählen, was bereits eine große Bandbreite darstelle, so Abel. Das Modell besteht seit dem Schuljahr 2011/12 und es handelt sich um eine Kooperation der berufsbildenden Schulen mit den allgemeinbildenden Schulen. Es ist ein Angebot für die Schüler der 8. Klassen. Es ist eine neue Art der Berufsorientierung, welche den Schülern frühzeitig Einblicke in Berufe gewährt.

Wer mehr über die Möglichkeiten einer dualen Ausbildung erfahren möchte, kann sich bei der neugestarteten Kampagne „Gönn Dir eine Ausbildung in Limburg-Weilburg“ informieren. Und wer auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle ist, wird bei „Mach-ne-Ausbildung“ fündig.
Nachfolgend noch einige Impressionen von der Bildungsmesse.

 

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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