Wohnungen auf Gelände vom Rolli-Markt geplant
Wenn es nach dem Investor DEAG Immobilien geht, könnten in der Sudetenstraße 1, wo derzeit der Rolli SB Möbelmarkt steht, Mietwohnungen entstehen. Bernhard Freiherr v. der Recke, Geschäftsführender Gesellschafter der DEAG, stellte Pläne dafür im Bauausschuss vor.
Es ist der zweite Besuch der DEAG Unternehmensgruppe in Elz. Bei der Vorstellung der ersten Pläne im Bau- und Umweltausschuss entsprachen die vorgestellten Pläne nicht der Stellplatzsatzung der Gemeinde und sie mussten die Pläne nachbessern. Zudem nahm v. der Recke Kritik am ersten Plan auf und ließ die Änderungen mit einfließen. Nach den aktuellen Plänen könnten 51 Mietwohnungen auf dem Gelände entstehen.
Mietwohnungen am Ortseingang
Für Bernhard Freiherr v. der Recke ist ganz klar, dass in Zukunft mehr Mietwohnungen benötigt werden. In den vorgestellten Plänen sieht er eine Verschönerung des Ortseingangs von Elz, aus Staffel kommend. Gerne hätten sie noch ein benachbartes Grundstück dazu erworben, doch da bestand kein Interesse von Seiten der Grundstückseigentümer. Insgesamt liege die 4.864 Quadratmeter große Fläche sehr attraktiv. Vom Lärm der Autobahn seien die Wohnungen durch die Schallwand geschützt und direkt an das Grundstück schließe ein naturnaher Raum an. Auch wenn es auf dem ersten Blick eine gewerbliche Lage sei, könne er sich da sehr schön Wohnungen vorstellen.
Nachdem der erste Entwurf als zu kompakt und ohne Balkon sowie mit zu wenigen Stellplätzen kritisiert wurde, flossen diese Änderungen in den neuen Plan mit ein. Die kompakte Bauweise wurde aufgebrochen durch engere Zwischenstücke und mit viel Glas. Insgesamt sollen 3.791 Quadratmeter Wohnfläche entstehen, aufgeteilt auf 13 Ein-Zimmer-Wohnungen, neun Zwei-Zimmer-Wohnungen, 18- Drei-Zimmer-Wohnungen sowie elf Vier-Zimmer-Wohnungen. Die hohen Baukosten und am Ende verträgliche Mietkosten sind eine Herausforderung, aber dies sei zu schaffen. Daher soll das Haus in einer Teilfertigbaulösung entstehen nach den modernsten, energetischen Anforderungen. Diese Bauweise ermögliche günstige Mieten.
Nachfragen aus dem Ausschuss
Petra Bertram (Bürger für Elz) wollte wissen, ob so viele Einzimmerwohnungen überhaupt benötigt werden. Immerhin sei Elz jetzt nicht die Gemeinde, wo Studenten Zimmer suchen. V. der Recke wies darauf hin, dass die Daten der DEAG auf den Daten des Suchkatasters basieren. Sie können damit auswerten, welche Wohnungen in einer Region gesucht werden. Diese Daten lassen sie in ihre Projekte einfließen. Und was immer etwas untergehe, dass vor allem ältere Menschen kleinere Wohnungen suchen würden. Zudem würde sich die DEAG freuen, wenn sich alle Generationen in einem solchen Gebäude wiederfinden.
Thomas Lang (SPD) kann sich einen solchen riesigen Block am Ortseingang nicht wirklich schön vorstellen. Er wollte wissen, welche Mietkosten später angedacht seien. Diese Frage kam ebenfalls von Heiner Egenolf (Bürger für Elz). Die DEAG plane, die Wohnungen für 10 bis 11 Euro/ Quadratmeter anzubieten. Dies sei ein Preis, der im Rhein-Main-Gebiet zu den günstigen Mietpreisen zähle. Sie bauen komplett ohne Förderungen, so dass sie ja auch ihre Kosten decken müssen. V. der Recke stellte es als positiv dar, dass die DEAG ohne Förderung in der Lage sei, diese Wohnungen zu bauen. Was dabei unterging- wenn ein Investor ohne Förderungen Mietwohnungen baut, muss er hinterher auch keine Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen anbieten und unterliegt auch keiner Mietpreisbindung. Zudem liegt die DEAG Unternehmensgruppe mit diesen geplanten Preisen über dem Mietspiegel der Gemeinde, welcher derzeit bei 8,16 Euro/Quadratmeter liegt (Quelle Wohnungsbörse)
Weitere Vorgehen
Frank Zei, Ausschuss-Vorsitzender, bedankte sich für die Vorstellung der Pläne, welche sie jetzt nochmal zur weiteren Beratung mit in die Fraktionen nehmen. Die Kommunalpolitiker müssen sich jetzt auf ein gemeinsames Bauleitverfahren einigen. Ein vereinfachtes Bauleitverfahren nach Paragraf 34, wie vom Investor gewünscht, sieht er hier nicht. Dieses vereinfachte Bauleitverfahren ist möglich, wenn sich ein Bauprojekt in die umliegende Bebauung einfügt. Das sei hier nicht gegeben. In der nächsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses werde das Thema wieder auf die Tagesordnung kommen.
Die Vertreter der DEAG Unternehmensgruppe warben nochmal für ihr Projekt. Wenn die rechtlichen Grundlagen geschaffen seien, könnte mit einer Bauzeit von 12 Monaten das Wohngebäude am Ortseingang entstehen. Anwohner in der Sudetenstraße waren gestern ebenfalls anwesend in der Sitzung. Sie hatten zwar kein Rederecht, doch am Rande war hörbar, dass sie nicht begeistert sind, auf einen solchen Wohnblock schauen zu müssen.
Weiteres Thema im Bau- und Umweltausschuss war die Grill- und Umwelthütte.