Wünsche werden wahr: „Ich hatte Teilhabe am Leben“

Vor kurzem wurde Rainer Jakobs (76) ein Wunsch erfüllt und er besuchte einen Tag lang die Therme in Bad Ems. Mit großer Rührung spricht er von diesem Besuch. Für den im Rollstuhl sitzenden, an ALS erkrankten Mann war dieser Ausflug „ein Tag, an dem ich Teilhabe am Leben hatte“.

In der Altenpflegeeinrichtung St. Blasius in Frickhofen wohnt Rainer Jakobs. Seit einem halben Jahr hat er die Diagnose ALS. Hierbei handelt es sich um Amyotrophe Lateralsklerose, bei dem es zu einem allmählichen Untergang bestimmter Nervenzellen in Gehirn und Rückenmark kommt. Rainer Jakobs kämpft mit einem schnellen Verlauf. Für ihn bedeutet dies, dass er nicht mehr aufrecht gehen kann, Schmerzen hat und auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Ob die Krankheit schon länger besteht, kann er nicht sagen. Nach einem Unfall mit 52 Jahren hatte er immer wieder Schmerzen und neurologische Probleme, wollte sich seinen Lebensmut dadurch jedoch nicht nehmen lassen. Aber damals begann er, regelmäßig nach Bad Füssing in die Therme zu fahren. „Nach dem Besuch in Bad Füssing ging es mir immer spitzenmässig“, erinnert er sich.

Wünsche werden wahr

Als er vor kurzem in St. Blasius in der Wanne saß, erzählte er der Pflegehilfskraft Lisa Flügel von Bad Füssing und seinem Wunsch, da nochmal hinzufahren, weil es ihm dort immer gut ging. Diese hat dann den Kontakt zu Helmut Petri vom Projekt „Wünsche werden wahr“ angeleiert. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen dem DRK Kreisverband Limburg und dem Lions Club Limburg-Domstadt. Bad Füssing selbst ist leider zu weit weg gewesen, aber so ging es einen Tag nach Bad Ems in die Therme.  Helmut Petri vom DRK KV Limburg koordiniert die Wünsche und war auf der Fahrt mit dabei. Auch Lisa Flügel begleitete den Senior bei der Fahrt. Rainer Jakobs ist noch ganz gerührt von der Aktion, dass ihm beim Erzählen die Stimme vor Rührung spricht. Er „stand“ seit langem mal wieder aufrecht im Wasser, was für ihn ein herrliches Gefühl war.

Großes Dank an alle

Rainer Jakobs bedankt sich bei allen, die diesen Ausflug möglich gemacht haben. Ihm habe der Tag viel Linderung gebracht. Er sei zwei Stunden geschwommen und die Begleiter hatten schon Angst, er sei erschöpft, aber so fühlte er sich nicht. „Es war ein Tag, an dem ich Teilhabe am Leben hatte.“ Da ihm dieser Ausflug so gut tat, wird es im Januar einen zweiten Ausflug für ihn geben.
Seit dem 1.Juli 2020 ist das Projekt „Wünsche werden wahr“ am Start, doch durch die Pandemie war es gar nicht in dem Umfang möglich, wie geplant. Doch so langsam kommen mehr und mehr Wünsche. Wer sterbenskrank ist und einen Wunsch hat, kann sich gerne an das Team vom DRK wenden unter 06431 91900 oder per Mail unter wuensche@drk-limburg.de

Weitere Informationen auch auf der Homepage

 

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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