Wunsch nach Radweg zwischen Elz und Malmeneich

Der Wunsch nach einem sicheren, gut ausgebauten Radweg zwischen Elz und Malmeneich ist nicht neu. Doch weil er nicht einfach zu realisieren ist, blieb es bisher bei dem Wunsch. Die SPD Elz ist an dem Thema dran.

Bereits im letzten Jahr beschloss die Gemeindevertretersitzung, dass die Radwege in Elz ausgebaut werden sollen, so auch zwischen Elz und Malmeneich. Im Frühjahr fragte die SPD nochmal in der Gemeindevertretung nach, wie es denn nun mit diesem Radweg aussieht. Da auch der Landkreis Limburg-Weilburg in den Ausbau der Radwege investieren möchte, sieht die SPD die Chance, den gewünschten Radweg zu realisieren. Bei einer Versammlung in Malmeneich versprach der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Frank Zei: „Wir werden bohren, bohren, bohren und nicht lockerlassen.“

Zwei Varianten für Radweg

Wer mit dem Rad von Elz nach Malmeneich oder andersherum kommen möchte, hat aktuell zwei Möglichkeiten. Einmal durch den Wald über die Mordschau oder auf der B8 entlang. Beides für Yvonne Schäfer, die zweite stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende, keine Alternative. Der Weg durch den Wald sei für Pendler ungeeignet und mehr etwas für Freizeit-Radfahrende. Die B8 ist zu gefährlich für Radfahrende. Favorisiert von der SPD wie auch den Malmeneicher Bürgern ist ein Radweg parallel zur B8. Dabei gebe es zwei Varianten.

Die erste Variante führt von Elz nach Malmeneich durchgängig links der B8 entlang. Bei dieser Variante ist das Problem, dass die Grundstücke entlang der Straße nicht durchgängig der Gemeinde gehören, sondern auch Limburger Gemarkung mit dabei ist. Zudem kommt linksseitig ein größeres Waldstück, welches dann gerodet werden muss. Die zweite Variante führt auch erstmal von Elz kommend linksseitig der B8 entlang. Auf Höhe des Wasserhäuschens am Ende des Industriegebietes könnte der Weg durch eine Unterführung auf die rechte Seite führen und dann von dort weiter nach Malmeneich.

Dieser Weg wäre aus verschiedener Sicht laut Zei und Schäfer „charmanter“ als die erste Variante. Es könnte ein Anschluss an den Radweg nach Hadamar geknüpft werden und die Eigentumsverhältnisse sind klarer, da die Flächen der Gemeinde gehören. Auch hier sei ein Eingriff in die Vegetation nötig, doch ohne einen solchen wird es nicht gehen, so Zei. Zuspruch kommt aus den Reihen der Anwesenden. Heiko Metz, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Malmeneich, wies darauf hin, dass entlang der B8 immer wieder Bäume umstürzen und für Verkehrsunfälle sorgen. Er sei der Meinung, dass dann die Bäume lieber gerodet werden sollten, um einen ordentlichen Weg zu gestalten. Da hätte sicher auch Hessen Mobil keine Einwände. Ein weiterer Bewohner aus dem Elzer Ortsteil meinte, dass ein Weg entlang der B8 sicherer sei. Wenn etwas passiert, sei man nahe der Straße. Ein gerader Weg sei für Pendler schöner und auch mit Kindern besser zu fahren.

Schwierige Umsetzung

Yvonne Schäfer sieht gute Chancen für einen solchen Radweg. Nach Rücksprache mit dem Ersten Kreisbeigeordneten Jörg Sauer (SPD) äußerte sie sich sehr optimistisch. Der Landkreis starte am Donnerstag die Erstellung des Nahmobilitätskonzept, zu dem auch ein umfangreiches Radverkehrskonzept für alle 19 Kommunen gehöre. Der Landkreis würde ausdrücklich Anregungen für Radwege begrüßen. Heiner Egenolf, Fraktionssprecher Bürger für Elz, regte an, mit den benachbarten Kommunen ins Gespräch zu kommen, um gemeinsame Lösungen zu finden und diese dann zusammen zu realisieren. Dieser Meinung schloss sich die SPD an.

Einen Dämpfer für einen möglichen Radweg kam von Bürgermeister Horst Kaiser (CDU). Zum einen sei die Trasse der B8 nicht breit genug, um einen Radweg zu realisieren. Zum anderen liegen schwierige Eigentumsverhältnisse vor, was er als problematisch sieht. Und zudem würden einige Kosten durch einen solchen Radweg entstehen. Doch dies möchte die SPD nicht so im Raum stehen lassen. Zei möchte, dass die Varianten beleuchtet werden, alle Beteiligten miteinander sprechen und Kosten ermittelt werden. Erst dann könnte man über die Varianten richtig diskutieren. Bisher seien die Vorgaben viel zu vage. Doch der Trend gehe hin zum Radverkehr und der E-Mobilität auf dem Rad. Dafür bräuchte es die notwendige Infrastruktur und auf den verschiedenen Ebenen gebe es dafür Fördertöpfe. Der Bürgermeister regte an, jetzt erstmal das Konzept vom Landkreis abzuwarten. Die Frage nach dem Zeitplan der Realisierung konnte die SPD leider nicht beantworten, versprach aber, am Thema dran zu bleiben.

Im letzten Kreistag teilte Jörg Sauer dem Parlament mit, dass das die Erstellung des Radwegekonzept mit einem Volumen von 80.000 Euro vergeben worden sei. Dieses enthält eine Bestandsanalyse und sieht eine Beteiligung von Kommunen sowie Verbänden vor. Es soll bis Frühjahr 2023 fertiggestellt sein. Im Haushalt stehen für das Konzept 120.000 Euro, es gibt einen Zuschuss von 90.000 Euro von Hessen Mobil. Durch die günstige Vergabe habe der Landkreis einen Puffer, welcher in weitere Infrastrukturmaßnahmen fließen könne, so Sauer.

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Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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