Was gehört in welchen Müll?

In Deutschland beginnt die Mülltrennung bereits in den privaten Haushalten. Anfallender Hausmüll landet im Mülleimer und dann in die graue, braune oder blaue Tonne sowie in den gelben Sack. Der ganze anfallende Müll muss weiterverarbeitet oder beseitigt werden. Am besten gelingt dies, wenn der Müll richtig getrennt ist. Doch da gibt es immer wieder Probleme.

Im Rahmen der Europäischen Woche der Abfallvermeidung soll nicht nur darauf geschaut werden, wie Abfall vermieden werden kann. Sondern es soll ebenfalls ein Blick auf die richtige Mülltrennung geworfen werden. Denn zur Nachhaltigkeit innerhalb des Abfallsystems zählt auch die weitere Verwertung des Mülls.

Im Landkreis fällt im Jahr rund 96.000 Tonnen Müll an, der zu 95,5 Prozent weiter verwertet wird. Aus Biomüll entsteht gute Komposterde, Restmüll wird zur Energiegewinnung verbrannt. Verpackungsmüll und Papier gelangen über das duale System in die Wiederverwertung. Die Abfallvermeidung sowie Mülltrennung sind wichtige Bestandteile im Umweltschutz. Dennoch nehmen die Störstoffe in den einzelnen Fraktionen zu, so dass eine ordentliche Weiterverarbeitung nicht immer möglich ist. Darauf weisen die kommunalen Träger, in deren Verantwortung die Müllentsorgung, -weiterverarbeitung sowie -beseitigung liegen, regelmäßig hin.

Falsch befüllte Biotonnen

Wir möchten unseren Beitrag leisten und greifen im Supermarkt zu Müllbeuteln, Zahnbürsten oder anderen Gebrauchswaren, welche mit dem Label „kompostierbar“ versehen sind. Produkte aus kompostierbarem Kunststoff mögen tatsächlich kompostierbar sein. Sie benötigen dafür aber deutlich länger als die 21 Tage, in denen der Biomüll im Kompostierwerk verrottet. Bei der Prüfung des Mülls erkennt der Mitarbeiter zudem nicht, was einfach nur Kunststoff ist und was kompostierbares Material ist. Daher darf dieses Material nicht in die braune Tonne. Insgesamt nehmen die Störstoffe in den braunen Tonnen zu, wie im letzten Kreistag der 1. Kreisbeigeordneten Jörg Sauer berichtete. Neben dem als kompostierbaren Kunststoff findet sich im Biomüll auch Kunststoff, Metall, Steine, Bauschutt, Glas, Hygieneartikel, Windel oder Staubsaugerbeutel. „Mit Störstoffen kann kein hochwertiger Kompost entstehen“, so Sauer. Daher kontrollieren seit Mai AWB-Mitarbeiter immer wieder die rausgestellten braunen Tonnen. Es findet keine Entleerung falsch befüllter Tonnen statt und die Einwohner müssen diese nachsortieren.

Abfälle für die braune Tonne

  • Natürliche, kompostierbare Stoffe wie Pflanzenreste, Grünabfälle
  • Lebensmittelreste
  • Küchenabfälle

Papier und gelber Sack

Papier, Pappe und Karton kommen in die blaue Tonne. Auch Prospekte, Schulhefte, Telefonbücher oder Zeitschriften finden dort ihren Platz. Papier ist ein wertvoller Rohstoffe, aus dem neues Papier entsteht. Im Recycling lassen sich 40 Prozent Energie, rund 50 Prozent Wasser und rund 98 Prozent Holz einsparen. Es ergibt sich zudem eine enorme Reduzierung der CO2-Emission.

Nicht in die blaue Tonne gehören

  • Kassenbons und Kontoauszüge aus Thermopapier, wobei jetzt nach und nach Ökobons in die Geschäfte kommen, welche auch über die Papiertonne entsorgt werden können. Dann steht dies aber auf der Rückseite der Bons.
  • Spezialpapiere wie Backpapier, Thermopapier, Fotopapier
  • Papiertaschentücher und Küchenpapier
  • Tapeten
  • Milch- oder Getränkekartons

Aller weiterer Verpackungsmüll, außer Glas und Papier, gehört in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne.

Was gehört in den gelben Sack?

  • Plastikbecher
  • Wurst- und Käseverpackungen
  • Alufolien
  • Kosmetikverpackung aus Plastik
  • Konservendosen
  • Getränke- und Milchkartons
  • Plastiktüten
  • Styropor
  • Kronkorken
  • Leere Zahnpastatuben
  • Sprühdosen und Tuben
  • Tierfutterdosen
  • Schokoladen-Verpackungen
  • Suppentüten
  • Spülmittelflaschen
  • Speiseölflaschen aus Kunststoff
  • Shampooflaschen, Duschbad, Duschgel-Verpackungen

Was gehört nicht in den gelben Sack?

  • Spielzeug aus Kunststoff oder Blech
  • CDs, Disketten, Kasetten
  • Elektrogeräte
  • Einwegrasierer
  • Klarsichthüllen
  • Kugelschreiber
  • Windeln
  • Zahnbürsten

Das Verpackungsmaterial muss nicht ausgewaschen werden, löffelrein reicht. Halbvolle Verpackungen dürfen nicht in den Müll.

Wieviel Abfall im Landkreis Limburg-Weilburg anfällt und wie er weiter verwertet wird, erfahrt ihr im Artikel „Müll im Landkreis – 510 Kilogramm pro Einwohner“

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.